Bosnien und Herzegowina: Gute Bedingungen für Geschäftsentwicklung und Innovation

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Interview mit Amir Salkanović, Vorstandsvorsitzender der ProCredit Bank Bosnien und Herzegowina

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Amir Salkanović, Vorstandsvorsitzender der ProCredit Bank Bosnien und Herzegowina
Welche Markttrends beobachten Sie in Ihrem Land?

In Bosnien und Herzegowina ist eine starke Tendenz zum digitalen Banking zu beobachten, wobei mobile Apps, Online-Zahlungen und kontaktlose Dienste immer beliebter werden. Während Fintech-Lösungen an Zugkraft gewinnen, haben traditionelle Banken weiterhin Vertrauen, sodass Institutionen wie die unsere Zuverlässigkeit mit Innovation verbinden können. Nachhaltigkeits- und ESG-Initiativen rücken ebenfalls immer mehr in den Fokus, insbesondere in den Bereichen Energie, Bauwesen und Finanzen. Es werden grüne Finanzierungslösungen in Anspruch genommen, um Projekte im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu unterstützen. Darüber hinaus wächst der E-Commerce rasant und verändert das Verbraucherverhalten und die Geschäftsabläufe. Allerdings gibt es nach wie vor Herausforderungen, darunter der Arbeitskräftemangel aufgrund von Auswanderung, der Unternehmen dazu zwingt, die Arbeitsbedingungen zu verbessern sowie ausländische Arbeitsmärkte zu erkunden.

Was macht Ihr Land für Unternehmen attraktiv, die dort geschäftlich tätig werden möchten?

Bosnien und Herzegowina bietet einen strategischen Zugang zu den Märkten der EU und Südosteuropas, mit einer wettbewerbsfähigen Kostenstruktur und qualifizierten Arbeitskräften in Branchen wie Metallverarbeitung, Holzverarbeitung und IT. Niedrigere Arbeits- und Betriebskosten machen es zu einem attraktiven Standort für Unternehmen, die Effizienz und Wachstum anstreben. Das Land hat auch eine starke industrielle Tradition, insbesondere in der Metall- und Holzverarbeitung. Unternehmen können von kostengünstigen Produktions- und Exportmöglichkeiten profitieren und gleichzeitig lokale Ressourcen nutzen. Mit einem wachsenden Geschäftsumfeld dient Bosnien und Herzegowina als vielversprechender Knotenpunkt für die regionale Expansion.

Können Sie etwas über einen aktuellen Erfolg Ihrer Bank berichten?

Ein großer Erfolg war der regionale B2B-Gipfel, der 500 Teilnehmer*innen aus 12 Ländern zusammenbrachte und sich auf die Holz-, Metall- und Lebensmittelindustrie konzentrierte. Die Veranstaltung ermöglichte über 700 Treffen zwischen Unternehmen, wodurch wertvolle Kontakte geknüpft und Partnerschaften in der gesamten Region gefördert wurden. Über das Networking hinaus diente der Gipfel als strategische Plattform für Unternehmen, um Expansionsmöglichkeiten zu erkunden und ihre Präsenz auf den europäischen Märkten zu stärken. Durch die Unterstützung dieser Branchen bekräftigten wir unser Engagement für Wirtschaftswachstum und regionale Zusammenarbeit.

Welche Prioritäten sehen Sie für Ihre Bank im nächsten Jahr?

Unsere oberste Priorität ist die Stärkung der Beziehungen zu bestehenden Kund*innen und die Stärkung des Hausbank-Konzepts, um sicherzustellen, dass Unternehmen uns als ihren primären Finanzpartner*in vertrauen. Die Erweiterung unseres Kreditportfolios im Sektor der Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen bleibt ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Darüber hinaus möchten wir die steigende Nachfrage nach Solarenergieprojekten durch maßgeschneiderte Finanzierungslösungen unterstützen. Wir konzentrieren uns auch auf Privatkund*innen und bieten digitale Lösungen an, um die Bequemlichkeit und Zugänglichkeit zu verbessern.

Welche Chancen sehen Sie für deutsche Unternehmen in Ihrem Land?

Deutsche Unternehmen können von der starken industriellen Grundstruktur Bosnien und Herzegowinas profitieren, insbesondere in der Metall- und Holzverarbeitung, wo wettbewerbsfähige Kosten und qualifizierte Arbeitskräfte ein ideales Ziel für die Auslagerung von Tätigkeiten darstellen.

Amir Salkanović, Vorstandsvorsitzender der ProCredit Bank Bosnien und Herzegowina

Viele lokale Firmen beliefern bereits globale Marken und bieten Möglichkeiten für eine erweiterte Zusammenarbeit. Der Sektor der erneuerbaren Energien ist ein weiterer wichtiger Bereich, in dem zunehmend in Solar- und grüne Energielösungen investiert wird. Auch IT und Digitalisierung sind auf dem Vormarsch. Lokale Unternehmen bieten internationalen Partnern Softwareentwicklung und Cybersicherheitsdienste an. Darüber hinaus bieten die Automobilzulieferindustrie, die Landwirtschaft und der Ökotourismus vielversprechende Investitionsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen, die in Südosteuropa expandieren möchten.

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